Remote Work und Datenschutz: Herausforderungen in unsicheren Drittländern
Mit der zunehmenden Beliebtheit von Remote Work verschwimmen die geografischen Grenzen und Mitarbeiter können von fast überall auf der Welt aus arbeiten. Innerhalb der EU und in Ländern mit einem Angemessenheitsbeschluss ist der Datenschutz meist sichergestellt. Doch wie sieht es aus, wenn Mitarbeiter aus sogenannten unsicheren Drittländern arbeiten? Dies wirft komplexe rechtliche Fragen auf, die Unternehmen nicht ignorieren können.
Remote Work innerhalb der EU
Arbeiten aus Ländern innerhalb der EU oder des EWR stellt in der Regel keine datenschutzrechtlichen Probleme dar, da ein vergleichbares Schutzniveau wie innerhalb der EU gewährleistet ist. Dasselbe gilt für Länder mit einem Angemessenheitsbeschluss.
Herausforderungen in unsicheren Drittländern
Die eigentlichen Herausforderungen beginnen, wenn Mitarbeiter ihre Arbeit aus unsicheren Drittländern ausführen. Hierbei bleibt der Zugriff auf wichtige personenbezogene Daten wie Kunden- und Mitarbeiterdaten unvermeidlich. Unternehmen müssen sorgfältige Risikobewertungen vornehmen und angemessene Schutzmaßnahmen treffen, um sicherzustellen, dass der Datenschutz nicht unnötig gefährdet wird.
Rechtliche Rahmenbedingungen und datenschutzrechtliche Risiken
Transfer in unsichere Drittländer
Ein häufiger Diskussionspunkt ist, ob ein Daten-Drittlandtransfer vorliegt, wenn Mitarbeiter aus unsicheren Drittländern auf EU-Systeme zugreifen. Solange dies im Einklang mit den Anweisungen des Arbeitgebers geschieht, kann oft davon ausgegangen werden, dass keine Übermittlung im rechtlichen Sinne erfolgt. Dennoch birgt der Aufenthalt in Drittländern datenschutzrechtliche Risiken, die sorgfältig bewertet werden müssen.
Klassifikation und Risikobewertung
Unternehmen sollten ein Szenario für Remote Work aus Drittländern klassifizieren und bewerten. Ist der Aufenthalt kurzzeitig und erfolgt der Zugriff ausschließlich über gesicherte Verbindungen, besteht ein anderes Risiko als bei wiederkehrenden, längeren Aufenthalten mit lokalem Datenzugriff. Hier ist möglicherweise ein Transfer Impact Assessment erforderlich, um potenzielle Risiken im Zielland besser einzuschätzen.
Schutzmaßnahmen zur Gewährleistung der Datensicherheit
Technische Sicherheitsvorkehrungen
Starke Authentifizierungsmechanismen und Geräteschutz sind unerlässlich. Der Zugriff sollte über verschlüsselte Verbindungen wie VPNs erfolgen, und Multi-Faktor-Authentifizierung kann zusätzliche Sicherheit bieten. Virtuelle Desktops können dafür sorgen, dass Daten nicht außerhalb der EU-Infrastruktur gespeichert werden. Jeglicher lokaler Datenspeicher sollte möglichst vermieden oder stark abgesichert werden.
Organisatorische und vertragliche Maßnahmen
Eine klare Remote-Work-Policy sollte implementiert werden, um die Sicherheitsvorgaben für Mitarbeiter in Drittländern festzulegen. Schulungen und Meldepflichten bei Sicherheitsvorfällen helfen, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen. Vertraglich relevante Maßnahmen, wie Standardvertragsklauseln, werden besonders wichtig, wenn Daten an Dritte in Drittländern übermittelt werden.
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